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Kurven, Kultur, Kulinarik | Curve, cultura & cucina

Eine Traumreise durch Umbrien 

… und der PC Nibelungen bekommt 4 neue Mitglieder

Nach jeder großen Tour denken alle Teilnehmer: Wow, was ein fantastisches Erlebnis, das ist nicht mehr zu toppen! Oh doch, es geht, wie unser Vizepräsident mit der diesjährigen Umbrien-Reise wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis stellte. Atemberaubende Strecken, imponierende Sehenswürdigkeiten, stilvolle Unterkünfte, kulinarische Gaumenfreuden; Und ein noch ganz besonderes Ereignis sollte zum Highlight der Exkursion werden. Aber hierüber später mehr.  

Endlich! Groß war das Hallo als poco a poco, teils mit, teils ohne Zwischenstopp, die 25 Fahrzeuge inklusive 42 Teilnehmern in Levico Terme am idyllischen, gleichnamigen Lago eintrudelten. Von dem bekannten Kurort im Trentino aus wollten wir tags darauf Richtung Umbrien starten. Große Freude vor allem auch über das Wiedersehen mit den Freunden vom PC Mainz, die uns „Nibelungen“ erneut auf einem Italien-Trip begleiteten. 

Zunächst jedoch hieß es einchecken im Parc Hotel du Lac, dem Domizil der ersten Nacht. Kurzer Blick von der Zimmerterrasse auf das smaragdgrüne Wasser des Sees und ein kleiner Mittagsimbiss bevor auf dem extra für uns reservierten Hotelparkplatz das gewohnte Ritual vonstattenging: Aufkleber anbringen!

Jeder der motorisierten Lieblinge muss mit der zugehörigen Gruppennummer versehen werden. Unser rühriger und kreativer Vize entwirft nebenbei bemerkt jedes Mal ein Tour-spezifisches Motiv. Darin ist u. a. das jeweilige Wappen der Region zu erkennen. In Form von einheitlichen Poloshirts gilt Corporate Identity selbstverständlich ebenso für die Insassen. 

Vor dem Abendessen erfolgte das Briefing. In dem Fall einmal keine trockene Angelegenheit, so auf der hoteleigenen Strandwiese direkt am Seeufer. Diese einladende Location, der offerierte Aperitif und leckeres Fingerfood waren ein verheißungsvoller Auftakt zum 4-Gang-Fischmenü mit passendem Wein. Hach, wenn man danach nicht bestens auf die folgenden Tage eingestimmt war! 

 

Tag 2 - auf nach Umbrien

Nach dem Frühstück brachen wir auf zum eigentlichen Ziel „Umbria“. Via Autostrada fuhr der im wahrsten Sinn des Wortes bunte Tross die 437 km bis Cittá di Castello, unserem ersten kulturellen Aufenthalt. Natürlich mit kurzem Boxenstopp an der Tanke, denn trotz Tempolimit 130 und dementsprechend eher gezähmter Fahrweise hatten die meisten Pferdchen Durst. Klarer Vorteil für die beiden Panamera Hybrid! 

In Cittá di Castello brachte die Kolonne auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit im Zentrum den Verkehr zeitweise zum Erliegen. Übrigens nicht das einzige Mal. Grazie Dio sind Italiener nicht nur Liebhaber der Belle Macchine sondern auch äußerst geduldig. Bei der anschließenden Stadtbesichtigung nötigte unser Häuptling (Vize) auf sehr charmante Art, Italiener halt, eine nette Dame mit hübschem Hund – oder umgekehrt? – als zwar unfreiwilliger, aber kompetenter Guide zu fungieren. Fotosession vor der Kathedrale des sehenswerten Renaissance-Städtchens, schnell ein Eis oder Getränk für den nötigen Energieschub und auf gings zur heutigen Endstation, dem Park Hotel Ai Capuccini in Gubbio. 

Schwer beeindruckt näherten wir uns über die geschwungene Auffahrt dem imposanten, von einem Park umgebenen Gebäude. Das ehemalige Kloster verwöhnt heute seine Gäste mit einer außergewöhnlichen Kombi aus antikem Ambiente und modernstem Komfort. Unsere Autos durften wir unter den interessierten Augen einer Hochzeitgesellschaft entladen, um nach dem Einchecken zum zweiten Sightseeing dieses Tages aufzubrechen. Schon wieder per Pedes? Ma no! Auf uns wartete das Touri-Bähnchen. Die Aufschrift „Express“ war allerdings etwas anmaßend. Gemächlich rumpelte der Zug über das alte Pflaster der steilen Sträßchen Gubbios bis zur Piazza Grande mit dem berühmten Palazzo dei Consoli und einem fantastischen Ausblick von der schönsten Terrasse Umbriens. Bellissimo! 
Zurück im Hotel endete der Tag mit Aperitivo, Mehrgang-Menü und Wein. An manche Dinge gewöhnt man sich gerne. 

 

Tag 3 - über den Trasimenosee nach Perugia

Gut gestärkt am Frühstücksbuffet konnte das Programm für diesen Tag beginnen. Entspanntes Cruisen war angesagt, um unsere erste Station Castiglione al Lago am Trasimenosee zu erreichen. Also Ziel programmieren und los. Nun ja, einmal muss es doch funktionieren, dass der Pulk auf der vorgegebenen Route und ursprünglichen Startaufstellung ankommt. Aber die Wege der Navis sind unergründlich und wie heißt es: „Die letzten waren unter den Ersten!“ Oder so ähnlich. Hauptsache ankommen am viertgrößten See Italiens. 

Espressopause in einer Bar an der Uferpromenade. Vor uns eine bunte Porsche-Armada, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht die Straße säumte, im Hintergrund das „Meer“ Umbriens, über uns blauer Himmel. Weiteres Motivfutter für die Kameras. 

So langsam steuerten wir auf den Hauptact des Tages zu. Damit war nicht nur die Umbriccelli con Tartufi zum Mittagessen in Monteleon d’Orvieto gemeint. Zuvor eine kurze Stippvisite in Città della Pieve. Die Zufahrt windet sich empor zu der auf einem 500 m hohen Berghügel thronenden Ortschaft. Leider verträgt sich mittelalterliche Innenstadtplanung nicht mit dem (Park)platzanspruch von 25 Porsche. Aber wo ein Wille ist und Ordnungshüter ein Auge zudrücken, gelingt auch das. 

Porschefahren und Sightseeing machen hungrig. 30 Fahrminuten später Ankunft bei Andrea und Michele. Herzlicher kann ein Empfang in einem Restaurant gar nicht sein. Hausgemachte Pasta mit Trüffel, ein Gläschen Wein… mmh. 

Jetzt zum wesentlichsten Tagesordnungspunkt und weshalb wir zu diesem besonderen Anlass speziell angefertigte T-Shirts trugen: Die Nibelungen begrüßten eine Delegation des PC Umbria. Unter großem Beifall wurden die vier Vorstandsmitglieder in unserem Club aufgenommen. Im Gegenzug ist nun die Nibelungen Clubführung Mitglied beim PC Umbria. Salute auf die zukünftige Gemellaggio! Gastgeschenke wechselten die Besitzer. Noch ein Gruppenfoto und Abfahrt in Begleitung unserer Neumitglieder zu einem grandiosen Aussichtspunkt und ihrem Insidertipp, dem Städtchen Bagnoregio. 

Wieder mussten sich die Fahrer entscheiden, genießt man die kurvenreiche Strecke oder die Landschaft. Oben bot sich ein überwältigender Blick auf das gegenüber, erhöht auf einem Tuffsteinfelsen liegende Civita di Bagnoregio, genannt „die sterbende Stadt“. Danke an unsere italienischen Freunde. Ohne Eskorte und mit einem weiteren Stopover begaben wir uns auf die letzte Tagesetappe zum Hotel Sina Brufani an der Piazza Italia in Perugia, der Hauptstadt Umbriens. Ausnahmsweise zum Privatparkplatz umfunktioniert, standen unsere Schätzchen auf dem Platz in Dreierreihe hintereinander. Sofort waren sie wieder ein beliebtes Fotomotiv für Passanten. Vor dem exzellenten Abendessen durften wir den Aperitif auf der Dachterrasse des Hotels inklusive spektakulärem Panorama genießen. Ja, und einige stürzten sich danach in Perugias quirliges Nachtleben. La Dolce Vita!


Tag 4 - Perugia von unten und Assisi

Nächster Morgen 9.00 Uhr Führung durch Perugia. Großes Erstaunen, eine Rolltreppe bringt uns ins unterirdischen Rocca Paolina, einer fast komplett erhaltenen Stadt aus dem 16. Jahrhundert. Aber auch oberirdisch atmet man in Perugia an jeder Ecke Geschichte.

Zeit für Kulinarik, Start zur Cantina Caprai in Montefalco. Flankiert von sanften Hügeln schlängelt sich die Straße vorbei an den Weinbergen und Olivenhainen durch das Valle Umbra. Allein wegen der malerischen Landschaft wäre der Besuch in diesem Weingut lohnenswert. Der informative, fachfraulich von Sonja geführte Rundgang steigert unsere Vorfreude auf die Verkostung der exzellenten Sagratino-Weine. XXL-Antipasti-Platten und ein großer Topf Pasta schafften die nötige Unterlage. Natürlich shoppten wir ein paar flüssige Erinnerungstücke. 

Nun, avanti, avanti, Assisi wartet! 45 Minuten später leuchtet uns die Stadt am Hang des Monte Subasio mit ihrer weltberühmten Basilika von weitem entgegen. Und noch mal 10 Minuten später quälen sich 25 Porsche unüberhörbar durch enge Kurven und blockierten gleich darauf die schmale Gasse zum Hotel Giotto Spa, unserer Unterkunft für zwei Tage. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis alle Wagen im Rückwärtsgang in der Garage oder davor parkten. Porsche-Tetris 2.0. 

Schnell erledigen wir den Check-in und folgen dann unseren beiden Stadtführerinnen auf den Spuren Franz von Assisis. Keiner konnte sich der Faszination der mächtigen Basilika entziehen. Die bei einem Erdbeben 1997 beschädigten Fresken in der Oberkirche sind restauriert und strahlten in alter Farbenpracht. In der Unterkirche befindet sich das Grabmal des Heiligen, wohl einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte. Beim Spaziergang durch das bezaubernde Assisi erfuhr unsere kulturelle Weiterbildung ihre Fortsetzung.

Puh, alle hatten sich eine Regenerationsphase nach der Rückkehr ins Hotel redlich verdient. Erholt und bestens gelaunt trafen wir uns auf der Hotelterrasse. Nicht schlecht, dieser abendliche Logenplatz über den Dächern Assisis, mit einem Glas Prosecco in der Hand und einem Lichtermeer zu Füßen. Der perfekte Einstieg für das nachfolgende Menü.
 


Tag 5 Cruisen mit Kurven

„Wie schön, heute Morgen keine Koffer packen“, dachten bestimmt hauptsächlich die weiblichen Tour-Teilnehmer an diesem neuen Tag. Freudige Erwartung bei den Fahrern, denn die Überschrift im Roadbook lautete: Traumstrecke mit vielen Kurven.

Also: Start the engines! Ca. eine Stunde betrugt die Fahrzeit zum Cascata delle Marmore, dem höchsten, künstlich angelegten Wasserfall der Welt. Ankunft am Parkplatz, Fahrzeuge durchzählen und… ja, ja, das Navi! Wenn man allerdings das Ziel erreicht hatte, brauchte es nur einen kleinen Fußweg zu dem unbeschreiblichen Schauspiel – und Regenjacken. 

Die nächste Etappe führte uns zum Mekka der Trüffel und Würste, in das in einem weiten Hochtal gelegene Norcia. Gute Trainingseinheit für die „Traumstrecke“, aber doch keine wirkliche Herausforderung für Fahrer und Fahrzeug. Abwarten! 

Zuerst gönnten wir uns eine Auszeit in einer Osteria und lassen uns Salsiccia und Prosciutto schmecken, um anschließend durch das leider immer noch sehr von dem Erdbeben 2016 gezeichnete Stadtzentrum von Norcia zu schlendern. Weiterfahrt zu Metzgerei Ansuini, ein wahres Schlemmerparadies. Volle Einkaufstüten mit heimischen Spezialitäten verschwanden im Kofferraum.

Wir machten uns auf Richtung Monti Sibillini zum Piano Grande. Kurve an Kurve schraubte sich die Straße der Passhöhe entgegen. Das ideale Terrain, um den Adrenalinspiegel (auch der Beifahrer) zu steigern und purer Fahrspaß. Überwältigend der Ausblick bei der Ankunft. Mamma mia! Vor uns breitete sich eine gigantische Hochebene aus. Im Frühsommer ein Blütenmeer, war sie zu dieser Jahreszeit karg und wirkte menschenleer. In gedrosseltem Tempo rollten wir kilometerweit über die beinahe schnurgerade Piste, vorbei an vereinzelten Ranches, unsere Aufmerksamkeit fokussiert auf freilaufende Pferde- und Rinderherden, die zuweilen die Fahrbahn kreuzten. 

In Castelluccio, dem einzigen Dorf weit und breit, wurde uns erneut die zerstörerischen Ausmaße des Erdbebens bewusst. Mit unterschiedlichsten Impressionen traten wir die Rückfahrt nach Assisi an. 

Ein letzter Drink auf der Terrasse, nochmal die Schönheit des grünen Herzens Italiens beim Sonnenuntergang genießen, Abendessen und Buona Notte! 


Tag 6 und 7 Einmal abheben und dann zurück

Etwas wehmütig begaben wir uns auf die Rückfahrt. Arrividerci Umbria, ciao Alto Adige! Nach etlichen mehr oder weniger zügig bewältigten Autobahnkilometern endlich die Abfahrt. Wir durften uns auf den krönenden Abschluss der Tour im exklusiven 5 Sterne Hotel Fanes freuen. Und die Fahrer freuten sich in erster Linie erst einmal über die Bergstrecke nach Alta Badia. Bei weiterhin bestem Wetter noch zwei Tage inmitten herrlicher Dolomitenlandschaft chillen, das Wellnessangebot nutzen, von Küche und Keller verwöhnt werden, wahrlich eine genussvolle Reise. 

Manche hatten aber auch Lust auf Bewegung. Der Aufstieg zum Gipfel war die etwas andere Challenge. Danach hatte das Weizenbier auf der Alm echt keine Chance, warm zu werden. Immer für eine Überraschung gut ist unser Vizepräsident. Er verkündigte, dass ein Clubmitglied (das selbst leider nicht an der Tour teilnehmen konnte) Heli-Rundflüge organisiert hatte. Ja, und man glaubt es kaum, zufällig verfügt das Hotel Fanes über einen Hubschrauberlandeplatz. Die Bergwelt der Dolomiten von oben, die Passagiere kamen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Alles Schöne geht mal zu Ende und der Abschied fiel schwer. Es war ein wunderbarer Ausklang eines fantastischen Roadtrips.